Das Unfassbare ist geschehen – ein Angehöriger ist verstorben. Die Familie hat nun die schwere Pflicht, betroffene Menschen zu informieren. Will man dies besonders persönlich gestalten, so entscheidet man sich für einen Trauerbrief, der oft einen Trauerspruch als Einleitung enthält.

Der Mann selbst stirbt und vergeht;
doch seine Ideen und Handlungen leben fort
und hinterlassen der Menschheit einen unauslöschlichen Eindruck.
Und so bekommt der Geist seines Lebens Dauer und Ewigkeit,
beeinflusst Gedanken und den Willen und trägt dadurch dazu bei,
den Charakter der Zukunft zu gestalten.

Samuel Smiles

In allen Menschen liegt die Ahnung,
jenseits des Grabes die wiederzufinden,
die vorangegangen sind,
und die um sich zu versammeln,
die nach uns übrig bleiben.

Wilhelm von Humboldt

Der Friede der Wellen des Meeres sei sein,
Der Friede des Fließens der Lüfte sei sein,
Der Friede der ruhigen Erde sei sein,
Der Friede der leuchtenden Sterne sei sein,
Der Friede der nächtlichen Schatten sei sein,
Mond und Sterne mögen ihm immer leuchten.

Alter Gälischer Segen

Als der Regenbogen verblasste
da kam der Albatros,
und er trug mich mit sanften Schwingen
weit über die sieben Weltmeere.
Behutsam setzte er mich an den Rand des Lichts.
Ich trat hinein und fühlte mich geborgen.
Ich habe euch nicht verlassen,
ich bin euch nur ein Stück voraus.

Antoine de Saint-Exupéry

Der Tod
ist die Heirat
der Seele
mit der Ewigkeit.

Monika Friebe

Wenn ich sterben und euch für eine Weile
zurücklassen sollte - weinet nicht um meinetwillen.
Wendet euch wieder dem Leben zu.
Lasst euer Herz und eure Hand etwas tun,
das andere tröstet.
Bringt zu Ende, was ich unvollendet zurück ließ.

Mary Hall

In meinem Herzen steht dein Bild,
Dein Name klingt durch meine Lieder.
Trotz Tod und Trennung nah ich mild
Zu deinem Grab mich liebend wieder:
Denn zweier Seelen reine Harmonie
Trennt selbst des Todes schriller Misston nie.

Louise Otto

Jetzt bist du da, dann bist du dort.
Jetzt bist du nah, dann bist du fort.
Kannst du’s fassen? Und über eine Zeit
gehen wir beide die Ewigkeit
dahin - dorthin. Und was blieb?...
Komm, schließ die Augen, und hab mich lieb!

Christian Morgenstern

Schließe mir die Augen beide
mit den lieben Händen zu!
Geht doch alles, was ich leide,
unter deiner Hand zur Ruh.
Und wie leise sich der Schmerz Well’ um Welle schlafen leget,
wie der letzte Schlag sich reget,
füllest du mein ganzes Herz.

Theodor Storm

Graue Tage
Es ist mitunter,
als wären alle Fäden abgeschnitten,
als wäre alles um dich her
weitab und leer,
ein toter Raum,
und du dir selbst ein fremder Traum.
Als käme nie die Sonne wieder,
als klänge nie ein Lied mehr durch,
als höre alles langsam auf.
Und plötzlich flimmert’s durch die Wolken,
und plötzlich trifft ein Klang ans Ohr,
und leise fliegt auf goldenem Flügel
ein Schmetterling am Weg empor!

Cäsar Flaischlain

Oft denk’ ich, sie sind nur ausgegangen,
Bald werden sie wieder nach Hause gelangen,
Der Tag ist schön, o sei nicht bang,
Sie machen nur einen weiten Gang.
Jawohl, sie sind nur ausgegangen,
Und werden jetzt nach Haus gelangen,
O sei nicht bang, der Tag ist schön,
Sie machen den Gang zu jenen Höhn.
Sie sind uns nur voraus gegangen,
Und werden nicht hier nach Haus verlangen,
Wir holen sie ein auf jenen Höhn
Im Sonnenschein, der Tag ist schön.

Friedrich Rückert

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Die Alternative zur Trauerkarte – der Trauerbrief

Es ist ein Schicksalsschlag, wenn einem der Tod einen geliebten Menschen raubt. Selbst wenn es aufgrund einer schweren Erkrankung vorhersehbar, war, dass das Ableben kurz bevor steht, so ist der tatsächliche Eintritt dennoch eine schmerzvolle Erfahrung. Und wenn der Tod gar urplötzlich Einzug hält, kommt zu Trauer und Schmerz noch der Schock hinzu. Und dennoch müssen die Hinterbliebenen gerade in dieser schweren Zeit sehr viel organisieren und erledigen, um den gesetzlichen Vorschriften Genüge zu tun und dem Toten einen würdigen Abschied zu bereiten.

Eine der Aufgaben, die sicher schwer fällt, ist es, entferntere Verwandte, Freunde, Kollegen und Nachbarn über den Trauerfall zu informieren. Dazu stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Die eine ist das Schalten einer Todesanzeige in den Print- und Onlineausgaben einer Zeitung. Damit erreicht man eine große Anzahl von Menschen, besonders auch diejenigen, die den Toten gekannt haben, von denen man aber keine Namen oder Adressen hat.

Die zweite Möglichkeit ist der Versand von Trauerkarten. Mit diesen werden Menschen ganz gezielt angeschrieben und meist auch zur Beisetzung eingeladen. Eine Trauerkarte ist meistens als Klappkarte gestaltet und bietet so vier Seiten, die individuell gestaltet werden können. Sie enthält meistens einen Trauerspruch und wird durch einige persönliche Worte ergänzt.

Eine sehr persönliche Art, betroffene Menschen zu informieren, sind Trauerbriefe. Denn im engeren Sinne ist ein Trauerbrief kein Beileidsbrief, sondern genau wie die Trauerkarte dient er der Information über einen Todesfall und der Einladung zu einer Trauerfeier. Ein Trauerbrief bietet mehr Platz für persönliche Texte und wird meistens an sehr nahestehende Personen verschickt. Allerdings wird im allgemeinen Sprachgebrauch (nicht ganz korrekt) auch ein Brief als Trauerbrief bezeichnet, mit dem man sein Beileid, seine Betroffenheit und seine Trauer über den Tod eines Menschen ausdrückt.

Der Trauerbrief als Informationsbrief über den Todesfall

Ein Trauerbrief ermöglicht es, mehr persönliche Informationen zu übermitteln, als das Format einer Trauerkarte erlaubt. Er folgt vom Aufbau her der Trauerkarte: Ein einleitender Trauerspruch vermittelt die Betroffenheit, es folgen die Lebensdaten des Verstorbenen.

Danach kann man ausführlicher als in einer Trauerkarte persönliche Gedanken und Gefühle oder weitergehende Informationen übermitteln. So können zum Beispiel die Umstände des Todes geschildert werden – dies bietet sich besonders dann an, wenn sie ungewöhnlich oder überraschend waren. Wenn der Tod zum Beispiel durch einen Unfall, Suizid oder eine plötzliche tödliche Krankheit eingetreten ist, so kann man dieses kurz schildern, um liebe Menschen zu informieren und telefonischen Nachfragen vor zu beugen. So erfahren nahestehende Menschen Einzelheiten, ohne dass man sie wiederholt persönlich schildern muss.

Da man Trauerbriefe eher an Menschen schickt, mit denen man sich eng verbunden fühlt, enthält der Trauerbrief in vielen Fällen auch eine Einladung zur Beisetzung. Zudem kann man dem Brief auch noch Erinnerungsbilder beilegen, wenn man den Verstorbenen noch einmal in seinen glücklichen Tagen zeigen möchte.

Dieser Trauerbrief wird üblicherweise gedruckt, kann aber mit persönlichen Worten ergänzt werden. Da er vom Trauerhaus stammt, werden Brief und Umschlag mit einem schwarzen Rand versehen. Einen Leitfaden zur Erstellung passender Trauerbriefe bieten viele Bestatter an, die auch gerne den Versand übernehmen.

Der Trauerbrief für Beileidsbezeugungen

Wenn man dem normalen Sprachgebrauch folgt, so wird ein Trauerbrief statt einer Beileidskarte oder Kondolenzkarte versandt. Man hat eine Nachricht über einen Todesfall erhalten, und nun möchte man den trauernden Hinterbliebenen natürlich sein Mitgefühl übermitteln und ihnen zumindest mit einfühlsamen Worten Trost spenden. Dazu sollte man zur Einleitung des Schreibens angemessene Trauersprüche suchen – die Spruchauswahl der Trauerlyrik bietet einiges an Trost spendenden Texten. Auch Trauergedichte oder Zitate können ausdrücken, wie erschüttert man ob des Todesfalls ist.

Anschließend schildert man seine eigene Trauer und Betroffenheit und erwähnt noch einmal, in welcher Weise der verstorbene Mensch das eigene Leben bereichert und erhellt hat. Es folgen Worte des Beileids und Angebote der Hilfe. Der Knigge im Bereich der Trauerdrucksachen stellt übrigens eines deutlich klar: Kondolenzkarten oder Trauerbriefe als Beileidschreiben, die von anteilnehmenden Menschen geschrieben und verschickt werden, haben keinen schwarzen Trauerrand – dieser ist ausschließlich der Familie des Verstorbenen vorbehalten.

Weitere Trauersprüche finden Sie hier: